Betreute Demenzwohngruppe

Die Räumlichkeiten sind den speziellen Bedürfnissen von dementiell erkrankten Menschen angepasst. Die Demenzabteilung befindet sich im 4. OG und ist klar von den anderen Abteilungen abgegrenzt. Ein Aufenthaltsraum sowie ausreichend Bewegungsmöglichkeiten zum krankheitstypischen Wandern sind vorhanden. Des Weiteren wird auf eine helle, freundliche Beleuchtung und Farbgestaltung geachtet, wobei möglichst keine spiegelnden Flächen oder Stufen entstehen. Die Zimmer können weitgehend mit eigenen Möbeln ausgestattet werden, um den Demenzkranken ein Gefühl der Geborgenheit und vertrauten Sicherheit zu vermitteln. Auf der Dachterrasse ist ein gesicherter Bereich zur gefahrfreien Bewegung der Demenzkranken vorhanden.

„Daheim ist da, wo man sich wohl fühlt“

„Unser Denken und Handeln ist ganz auf die Förderung und Erhaltung der Lebensqualität und Autonomie unserer Bewohner ausgerichtet“

Dies steht in unserem Leitbild seit vielen Jahren und mit der Eröffnung der neuen Demenzstation wollen wir auch diesen Grundsatz für Menschen mit Demenz beherzigen und leben.

Das Wort „Demenz“ kommt aus dem Lateinischen. Die Vorsilbe „de“ bedeutet: „etwas ist weg, abhandengekommen“, und „mens“ heisst: „der Geist, der Verstand“. Also bedeutet der ganze Ausdruck: „Der Verstand ist weg“.

Unterschied der Wohngemeinschaft im Alterszentrum Mythenpark und der betreuten Demenzwohngruppe im Alterszentrum Chriesigarte:

Im Mythenpark und Chriesigarte werden nach den gleichen Grundsätzen betreut. Um den betroffenen Menschen mehr Lebensqualität bieten zu können, werden im Chriesigarte die schwer an Demenz erkrankten, sowie weglaufgefährdeten Menschen betreut.

Wohngemeinschaft im Alterszentrum Mythenpark:

  • Da keine Terrasse vorhanden ist, finden tägliche Spaziergänge draussen statt.
  • Gemeinsam mit Bewohnern einkaufen gehen und kochen.
  • In einer Gemeinschaft leben und den Tag zusammen gestalten

Betreute Demenzwohngruppe im Alterszentrum Chriesigarte:

  • Verfügt über eine grosse Terrasse
  • Individuelle Betreuung, jeder Bewohner kann sein wie er will

Zielgruppe

  • Bewohner, welche weglaufgefährdet sind und den Rückweg nicht mehr finden
  • Bewohner, welche am Tag schlafen und nachts aktiv sind
  • Bewohner mit mittlerer und schwerer Demenz, welche auf soziale Interaktionen angewiesen sind
  • Bewohner, welche aktiv sind bzw. sein wollen
  • Bewohner, welche von einer klaren Tagesstruktur und von der Alltagsgestaltung profitieren
  • Bewohner, welche in besonderem Masse Freiraum und Toleranz benötigen
  • Bewohner, welche in einem anderen Lebensumfeld Ausgrenzung erleben oder in ihrem Verhalten reglementiert werden

Grundsätze bei der Betreuung von Menschen mit Demenz

Menschen mit Demenz können zwar schwere kognitive Defizite aufweisen, sie bleiben dabei jedoch empfindsam. Die Fähigkeit Stimmungen und Gefühle von anderen Menschen aufnehmen zu können, kann im Verlauf der Krankheit erhalten bleiben. Grundsätzlich haben auch Menschen mit Demenz die gleichen Bedürfnisse wie Gesunde. Sie möchten sich sicher fühlen, sie möchten Anerkennung und so akzeptiert werden wie sie sind.

Konzept

Die Wohngruppe

  • Bewohner sind in den Gemeinschaftsräumen in einem sozialen Netz eingebunden
  • Soziale Interaktionen werden gelebt
  • Auftretende Begleiterscheinungen (Aggressivität, Apathie, Depressionen, Umherlaufen) können reduziert oder sogar vermieden werden
  • Bewohner fühlen sich zu Hause
  • Vertraute, alltagsnahe Wohnsituation
  • Die eigenen Zimmer werden hauptsächlich zum Schlafen genutzt
  • Alle Bewohner können die Zimmer der Mitbewohner betreten, geschlossene Räume fördern die negativen Verhaltensauffälligkeiten

Die Tagesstruktur

  • Die individuellen Bedürfnisse und der Rhythmus der Bewohner bestimmen weitgehend die Tagesstruktur
  • Mit den Eckpfeilern wird die Kontinuität gegeben
  • Intervalle von Aktivität- und Ruhephasen wechseln sich ab
  • Die Spontanität wird an die Tagesform der Bewohner angepasst
  • Der Entwicklung von gemeinschaftlichen Ritualen ist Raum zu geben
  • Die Tagesstruktur wird nicht von Pflegetätigkeiten dominiert, sondern die alltäglichen Abläufe werden wie in einem Privathaushalt gelebt
  • Entsprechend den individuellen Bedürfnissen finden freizeitliche Angebote innerhalb und ausserhalb der Wohngemeinschaft statt

Alltags- und Lebensgestaltung

  • die Stetigkeit (personell, tageszeitlich, kommunikativ) ist im Tagesgeschehen sichtbar
  • die Bewohner der Wohngemeinschaft sind entsprechend ihrer individuellen Kompetenzen und Bedürfnissen in Alltagsaktivitäten integriert
  • die Betreuungspersonen regen die Bewohner bei Bedarf zur aktiven Teilhabe am Alltagsgeschehen und am Leben in der Gemeinschaft an
  • anhand der Ressourcen werden dem Bewohner sinnstiftende Angebote gemacht

Begleitung und Betreuung des Menschen mit Demenz

  • Die verbale und nonverbale Kommunikation ist auf der empathischen Grundhaltung aufgebaut. Soziale Interaktionen werden sichtbar gelebt
  • Den Menschen im Alltag kontinuierlich begleiten
  • Immer wieder Zugang zu ihm suchen
  • Mit ihm in einer würdevollen Weise umgehen, die ihn in seiner subjektiven Realität ernst nimmt
  • Seine vorhandenen Handlungsspielräume erkennen und ihn bei seinem Tun unterstützen und ermutigen
  • Konstruktiv einwirken, wenn Bewohner untereinander in Konflikt geraten, gegebenenfalls steuernd eingreifen und entsprechend handeln
  • Mit Fallbesprechungen werden schwierige Situationen reflektiert

Personal

  • Den Menschen im Alltag kontinuierlich begleiten. Immer wieder Zugang zu ihm suchen
  • Mit ihm in einer würdevollen Weise umgehen, die ihn in seiner subjektiven Realität ernst nimmt
  • Seine vorhandenen Handlungsspielräume erkennen und ihn bei seinem Tun unterstützen und ermutigen
  • Positive, existenzfördernde Erfahrungen wie Freude, Geborgenheit und Wohlbefinden werden gelebt
  • Die Mitarbeiter zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Eigenheiten der Bewohner mit Demenz tolerieren können
  • Zeigt der Bewohner seine Unruhe, Angst und Unsicherheit mit Verhaltensauffälligkeiten und bringt dies zum Ausdruck, muss das Personal Verständnis, Einfühlungsvermögen und Beständigkeit aufbringen

Angehörige

  • Miteinbeziehen der Angehörigen in dem organisatorischen Milieukonzept
  • Angehörige sind die wichtigsten Kontaktpersonen und bilden den Kontakt zur Aussenwelt und verbinden die alte mit der neuen Lebensform
  • Angehörige sind Experten in Sachen Persönlichkeit, Lebensgeschichte, Gewohnheiten und Fähigkeiten
  • Sind Partner in der Unterstützung und Pflege
  • Sind integriert in die Tagesstruktur der Wohngemeinschaft und können auch ein Teil der Wohngemeinschaft sein und nicht nur Besucher
  • Können sich aktiv in der Alltagsgestaltung mit einbringen

Kontakt

Für Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns jederzeit telefonisch oder per E-Mail.

Heidrun Bräunig
Leiterin Pflege und Betreuung ad interim
Tel. 041 859 08 42
h.braeunig@mythenpark-goldau.ch

Franziska Pfiffner
Abteilungsleiterin Demenz
Tel. 041 854 81 34
f.pfiffner@pflegezentren-arth.ch